BsB Interview von Stefan Belda für das deutsche Magazin "Legacy" (13.9.2002)
Stefan: Ihr habt offenbar ein Faible für Boygroups? Warum gründet Ihr nicht selbst eine, anstatt nur die Hits Eurer Helden nachzuspielen?
B.s.B.: Wieso sind wir denn keine Boygroup? Zwei hübsche Jungs, die gut tanzen und singen können, weltbekannt sind und klasse Songs machen. Nur weil uns leider (noch) keine kreischenden Mädels vor unserer Tür die Aufwartung machen? Aber vielleicht hast du recht und es liegt daran, dass wir nur unverfroren bei den Kollegen der Musikbranche Ideen stibitzen. Wir sind halt doch nur blasse Schatten der wahrhaft grossen Musiker....seufz!
Stefan: Die Spice Girls schickten Euch neulich eine mit Blut unterschriebene Morddrohung? Wie habt Ihr reagiert? Welche Auswirkungen hat diese Geste auf die Zukunft der BSB?
B.s.B.: Pssst, nicht so laut. Das darf doch keiner wissen! Es war nämlich gar keine Morddrohung, sondern ein mit Menstruationsblut unterzeichneter Liebesbrief. Die vier Mädels stehen nämlich auf Demütigungen jeglichre Art, weshalb sich ihnen unsere Huldigung wie Armors Pfeil direkt ins Herz gebohrt hat. Gut, wie haben wir reagiert? Da wir selber, wie wir nun erstmals öffentlich offenbaren wollen, mit Leib und Seele den vier holden Maiden verfallen sind, haben wir vor nicht all zu langer Zeit einige wenige berauschende Stündlein miteinander genossen, begleitet von Kerzenschein und sanften Klängen und Klingen. Zwei für jeden - war gar nicht so übel.
Für die Zukunft soll dies jedoch irrelevant sein, da ein Date mit Madonna bereits zugesagt wurde, das englische Quartett dies vor Eifersucht nicht ertagen konnte und daraufhin eine Morddrohung schrieb, welche allerdings nicht mit Blut unterschrieben wurde, sondern mit der Tinte eines selbsterdrosselten, dreiarmigen Tintenfisches. Aber pssst, nicht weitersagen!
Stefan: Michael Jackson sagte mir in einem vertraulichen Gespräch, dass er gerne mit Euch kollaborieren würde. Zusammen als "Jacko Treats Boys" möchte er mit Euch auf Welttournee gehen. Außerdem findet er Gyrospitath ganz süß. Euer Kommentar?
B.s.B.: Mr. Jackson hat uns ebenfalls deswegen kontaktiert, wir müssen den gespannten Leser jedoch leider enttäuschen. Da es auf beiden Seiten unüberbrückbare Meinungsdifferenzen gab, wird die bereits ausgebu(c)hte Welttournee gecancelt werden müssen: Zu allererst müsste Herr Jackson um sein schütteres Haupthaar bangen (achtung bilingual), würde er an unserer Bühnenperformance teilnehmen, wogegen wir uns bei den Proben zu seiner Show vor Lachen nicht mehr halten konnten und ausserdem nicht gewillt waren, ständig "Au" zu rufen und diese lächerliche "Ich hab auch einen"-Geste zu vollführen. Desweiteren konnte er absolut nicht growlen, dass Blutspucken und Corpsepaint waren ihm zu lachhaft und unsere Songs zu schnell. Zu der Affäre mit Gyros wollen wir hier keine Stellung nehmen - das gehört nicht in die Öffentlichkeit!
Stefan: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem norwegischen "Inner Circle" und der gleichnamigen Reggae-Band? Ich hoffe bei Euch Antworten auf diese mich seit Jahren quälende Frage zu finden...
B.s.B.: Da bist du bei uns an der richtigen Quelle. Es gibt hier wie auf so viele Fragen eine multikausale Antwort. Soziologisch könnte man das ganze begründen, indem man die Wurzeln der Sklaverei bis nach Jamaica zurückverfolgt. Dorthin wurden nämlich vor Generationen die braven und frommen Wikkinger verschleppt, um Bananen zu schleppen. Diese lernten dort die "Geheimnisse der schwarzen Kunst": die Reggea-Musik. Als die Nachfahren das erworbene Kulturgut zurück in ihre Heimat brachten, erfuhren die Inhalte eine radikale Umdeutung. Tatsächlich sind also die Ursprünge des so oft missverstandenen Black Metal Sonnenschein und gute Laune (wesegen wir die einzig wahren TRUE BLACK METALLER sind!)
Einen zweiten Ansatz zur Lösung dieses tiefgreifenden Problems bietet die mathematische Geometrie: Da per Definition jeder Kreis einen Durchmesser hat, der grösser als 0 ist, lassen sich in jeden Kreis beliebig viele innere Kreise einschreiben. Somit kann jeder "Circle" sowohl "inner" als auch "outer" sein. Über dieses Thema lassen sich jedoch ganze Bände schreiben. Wir belassen es deshalb bei diesen kurzen Andeutungen.
Stefan: Stimmt es, dass Du, Gyrospitath, der erste feste Freund von Britney Spears warst? Welche pikanten Details Eurer Beziehung kannst Du an mich weitergeben? Wie stehst Du heute zu Justin Timberlake?
B.s.B.: Nun, sie war die erste Perle in der langen Halskette meiner Eroberungen. Wir waren damals beide in der Apfelgruppe - später dann in der Abfüllgruppe - und konnten einer gegenseitigen Anziehung, oder besser Ausziehung, nicht widerstehen. Bei uns gingen die Doktorspiele so weit, dass die Erzieherinnen Schwierigkeiten hatten, uns wieder auseinander zu bringen. Als dann aber die Geschichte mit den Spice Girls passierte war sie plötzlich nicht mehr willig, weswegen ich mich unter dem Decknamen Justin Timberlake bei ihr einschlich, um mal wieder ungefragt in fremder Damen frisch bezogener Himmelbetten zu wühlen... Nur um sie zu foppen gibt es am Ende meines ihr einst gewidmeten Liebesliedes einen Mitschnitt der Spice Girls Orgie.
Stefan: Welches der von Euch gecoverten weiblichen Persönlichkeiten hat es Euch am meisten angetan? Begründung bitte!
B.s.B.: Eindeutig "Lord" Ahriman! Ihre graziösen Gesten, voll Herz und Anmut, die wallende Haarpracht und ihre vollen schwarzen Lippen im zärtlichen Zusammenspiel mit dem animalischen Blutgesabbere und den süssen Sado-Mado-Waffenspielchen sind für unsereins einfach unwiederstehlich. Wobei wir sie als Drag-King bei Hypocrisy noch viel erotischer fanden.
Stefan: Ihr als Panda-Freunde gehört natürlich auch dem WWF an. Vor welchem Eurer Kollegen habt Ihr am meisten Respekt? Bret "The Hitman" Hart? Tatanka? 1-2-3-Kid? Jemand anderes? Begründung bitte!
B.s.B.: Selbstverständlich Mr. Hulk Hogan, welcher sich schon zu Hippie-Zeiten mit Stirnband und Schnäuzer für den Naturschutz einsetzte. Besonders seine Pionierarbeit auf dem Gebiet des Regenwaldschutzes und seine Sympathie für die dortigen Menschenaffen, mit denen er, wie wir ja alle wissen, die WWF gegründet hat, haben uns von Anfang an begeistert. Übrigens ist unser CD-Cover von jenem Panda inspiriert, welcher auch in der WWF aktiv ist und unter dem Pseudonym "The Undertaker" in Zusammenarbeit mit den anderen Affen und Bären durch Schauspiel bereits eine immense Summe Geld für die Erhalung gefährdeter Arten erkämpft hat.
Stefan: (Achtung! Wirklich ernst gemeinte Frage!) Wem, glaubt Ihr, wird Eure Musik wirklich gefallen? Bei welchen Gelegenheiten hört man sie am besten?
B.s.B.: Auf ernste Fragen gibts natürlich auch ernste Antworten: Wir denken, dass unsere CD bei Black Metal Sympathisanten, welche die ganze Sache nicht so verbittert und bierernst nehmen, sondern über eine gehörige Portion Humor und die Fähigkeit zur Selbstironie verfügen, am besten aufgehoben ist. Sicherlich gibt es auch einige, welchen der kurze Lacher über unsere Parodien reicht. Hören kann man die CD sicherlich auf verschiedene Arten. Detailreich genug, um ihr die volle Aufmerksamkeit schenken zu können ist sie auf jeden Fall, andererseits sind die Songs auch so plakativ, dass auf jeder Party ordentlich gute Laune und Nackenschmerzen garantiert sind.
Stefan: (Noch eine ernste Frage!) Ist das Thema des Pop-Songs-Covern nun für Euch abgehakt oder plant Ihr, noch mehr in dieser Richtung zu machen? Wie siehst Du die Zukunft der BSB im Allgemeinen? Wird es auch Eigenkompositionen geben?
B.s.B.: "Pandamonium" stellt für uns eher eine Retrospektive des musikalischen Schaffens der letzten vier Jahre dar, als das Ergebnis eines zielgerichteten Songwritings. Von daher ist ein Nachfolger wahrscheinlich nicht zu erwarten, zumindest nicht in Form eines kompletten Albums. Da wir uns natürlich auch weiterhin kreativ betätigen, wird auch in Zukunft von uns zu Hören sein. Als BsB befinden wir uns gerade in der Planungsphase zum Videoclip eines neuen Songs, über den wir wie üblich noch nichts verraten wollen, ausser dass das Original aus dem Metal-Bereich kommt, hehe. Daneben widmet sich jeder von uns auch anderen Projekten. Grummel ist fleißig dabei, Gedichte eines Freundes stilübergreifend zu vertonen und eine eher Death Metal lastige Band heranzuzüchten, während Gyros bei den unbekannten EVENTYR die ruhigen, verträumten Klänge durch sein charackteristisches Drum-programming ergänzt und zukünftig auch die Gitarre übernehmen wird.